Heilerde – Woher kommt sie?

Der Begriff Heilerde ist inzwischen weit verbreitet – doch was versteckt sich eigentlich dahinter?
Die heilsame Wirkung von Erde ist schon seit langer Zeit bekannt. Vielleicht haben auch Sie schon einmal den Ausspruch „Dreck reinigt den Magen“ verwendet, wenn ein Kind mal wieder ein wenig Sand verspeist hat. An dieser alten „Weisheit“ ist tatsächlich mehr dran, als man meinen mag. Bereits 3000 v. Chr. sind in Schriftrollen der Ägypter Hinweise zu finden, die auf den Gebrauch von Erde zu Heilzwecken hindeuten. Bekannte Ärzte und Naturheilkundler wie Hildegard von Bingen, Paracelsus oder Hippokrates verweisen in ihren Aufzeichnungen auf die Verwendung spezieller Erdarten und von der Antike bis zum Mittelalter galt Erde als gängige Therapiemaßnahme bei allerlei Beschwerden. In unterschiedlichsten Ländern wie Indien, Spanien oder in Afrika ist außerdem die positive Wirkung auf die Schönheit und Hautgesundheit schon lange bekannt. Im Laufe der Zeit geriet die Heilerde in der westlichen Welt durch den Einsatz moderner Medizin nahezu in Vergessenheit, bis Anfang des 19. Jahrhunderts ein Arzt namens Prof. Dr. Julius Stumpf eine Abhandlung veröffentlichte, welche über diverse gesundheitliche Erfolge durch die Behandlung mit Heilerde berichtete. Weitere bekannte Mediziner nutzten später ebenfalls die Heilkraft der Erde, um unterschiedlichste Krankheiten zu therapieren.
Diese besondere Form der Mineralerde wird aus Lößablagerungen aus der Eiszeit gewonnen und meist mit Wasser verrührt. Anschließend kann sie sowohl innerlich als auch äußerlich Anwendung finden.
 
Was bewirkt Heilerde?

Heilerde kann zu unterschiedlichsten Zwecken eingesetzt werden. Dabei sind bestimmte Eigenschaften der positiven Wirkung besonders zuträglich. So besitzt Heilerde ein hohes Sorptionsvermögen. Das bedeutet, sie ist in der Lage, schädliche Stoffe wie ein Löschblatt aufzusaugen und in sich zu speichern. Diese Kraft können wir für unsere Haut und unseren Körper nutzen. Auf der Haut bewirkt diese besondere Mineralerde eine intensive Reinigung, sie entfernt Talg, Schmutz, schädliche Stoffe und Pflegerückstände, öffnet die Poren und verhilft der Haut zu ihrer natürlichen Schönheit. Da die Erde eine große Menge an Mineralien und Nährstoffen enthält, wird die Haut während jeder Anwendung zusätzlich mit diesen wertvollen Stoffen versorgt. Zusätzlich kann eine äußerliche Anwendung von Heilerde den Säure-Basen-Haushalt der Haut regulieren und so den Nährboden für entzündungsfördernde Bakterien reduzieren.

 

Heilerde vs. Mineralerde

Die Begriffe Heilerde und Mineralerde werden meist synonym benutzt. Dies ist insofern richtig, da tatsächlich jede Heilerde auch eine Mineralerde ist. Jedoch ist nicht jede Mineralerde automatisch eine Heilerde – dieser Begriff darf nur verwendet werden, wenn die Erde eine Zulassung als Arzneimittel erworben hat – sie also im medizinischen und gesundheitlichen Bereich sowie zur innerlichen Einnahme zertifiziert wurde. Im weiteren Sinne und allgemeinen Sprachgebrauch werden Mineralerden dann als Heilerde empfohlen, wenn sie die oben genannten positiven Eigenschaften aufweisen kann.1

 

1Gabriele Zimmermann: Heilerde für ein gesundes Leben, Herbig Verlag, 2010, S.11-16