Fango – Was ist das?
Der Begriff „Fango-Packung“ ist Ihnen vielleicht schon mal im Bereich Wellness zu Ohren gekommen und gehört zu häufig angebotenen Beauty-Behandlungen, wenn es um die Hautpflege geht. Der Begriff stammt aus dem Italienischen („fanghi“) und bedeutet so viel wie Schlamm oder Schmutz. Eine klassische Fango-Packung besteht aus Thermalwasser, vulkanischen Mineralien, Algen und vielen Mikroorganismen. Bekannt war Fango bereits bei italienischen Legionären und wurde dort zu Heilungs- und Pflegezwecken benutzt. Das Besondere an Fango ist die hohe Wärmeleitfähigkeit. Während Wasser über 40 Grad Celsius auf dem Körper als unangenehm heiß empfunden wird, wirkt dagegen eine 45-50 Grad Celsius warme Fango-Packung äußerst wohltuend.
Wie wird Fango hergestellt?
Die Herstellung von Fango ist recht umfangreich. Thermalwasser aus einer Thermalquelle, welche in den Gewinnungsgebieten bis zu 85 Grad Celsius warm ist, wird mindestens für 60 Tage in einem Becken gelagert, welches mit einer Vielzahl an vulkanisches Mineralien angereichert ist. Hier reifen die im Thermalwasser enthaltenen Algen. Der daraus entstandene Schlamm wird als organischer oder gereifter Fango bezeichnet. Fango, der in Deutschland und Österreich hergestellt wird, durchläuft diese Reifung nicht. Statt dessen wird das Gestein der Vulkane abgebaut, stark erhitzt und zu einem feinen Staub gemahlen. Anschließend wird es mit Thermal- oder Mineralwasser vermischt und eventuell mit Stoffen wie Schwefel, Sole oder Radon angereichert. Hier spricht man von anorganischem Fango.
Was bewirkt Fango?
Da der Fango-Schlamm bei der Anwendung stark erhitzt wird, reagiert der Körper bei der mit einer starken Transpiration. Hierdurch wird sowohl die Durchblutung als auch der Stoffwechsel angeregt. Die Zellaktivität wird erhöht und die Nährstoffversorgung wird angekurbelt. Es wird daher sowohl zur Entspannung der Muskulatur als auch als reine Schönheitsbehandlung genutzt. Die Haut wird besser durchblutet, wodurch zum Beispiel gegen Cellulite vorgegangen werden kann. Dabei werden Gifte aus der Haut herausgezogen, die Blutgefäße weiten sich und Wasseransammlungen sowie Verstopfungen im Bindegewebe werden gelöst. Nicht selten ist diese Schlammbehandlung daher ein fester Bestandteil einer intensiven detox-Kur. Da der Algenschlamm viele wertvolle Inhaltsstoffe enthält, wird der Körper und die Haut mit Vitaminen und Nährstoffen angereichert. Nach einer Behandlung mit dem Heil-Schlamm wirkt die Haut fester, straffer und rosiger. Die Anwendung einer solchen Kur kann entweder in Schönheitssalons oder Beautyfarmen erfolgen, oder Sie besorgen sich ein Fango-Gemisch für zuhause. Hier ist es wichtig, dass Sie sich genau an die Anleitung halten, um Fehler zu vermeiden.1
1Gabriele Zimmermann: Heilerde für ein gesundes Leben, Herbig Verlag, 2010, S.23-24.